Editorial

EDITORIAL

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Alles ist relativ.

Lieber Leser, Liebe Leserin,

Nach ungewohnt langer Zeitspanne, es ist rund 30 Monate her, meldet sich "Der Neue Heutige" zurück. Viele Veränderungen sind seither passiert. Corona dominierte die Medien und wurde diesen Frühling durch den Ukraine-Krieg abgelöst. Nichtsdestotrotz hat uns die Klimakrise die ganze Zeit begleitet. Selten ein Tag, an dem keine neuen Erkenntnisse zur aktuellen Lage geliefert wurden, neue Fakten, neue Zahlen - immer mit dem Beigeschmack der sich dystopisch entwickelnden Welt, in der der Mensch am Ende seiner Tage steht.

Man steckt Hoffnung in Innovation, in erneuerbare Energien. Doch das reicht bei Weitem nicht. Es findet kein Umdenken statt, niemand will auf irgend etwas verzichten. Alles soll so bleiben wie es ist. Der Konsum darf nicht stagnieren, schliesslich hängen wir alle da mit drin. Wohlstand, Arbeit, Struktur. Der Kapitalismus, wir können ihn auch Neokapitalismus nennen, fordert seinen Tribut. Auf Kosten der nächsten Generationen bluten wir die Natur bis auf's Letzte aus. Wir zerstören Lebensräume von Pflanzen, Tieren und Menschen. Die Globalisierung beliefert uns mit allen uns erdenklichen Gütern zu sensationell günstigem Preis. So etwas tolles können wir nicht loslassen. Immer schneller, immer höher, immer weiter.

Sich zurücknehmen und sich zu besinnen auf das, was wirklich relevant ist, dafür fehlt uns schlicht die Zeit. Denn die Zeit nehmen wir uns für alles Erdenkliche, das uns ablenkt und uns Schutz bietet um uns nicht mit der Realität zu konfrontieren.

Doch so viele Wahrheiten es gibt, so viele Realitäten gibt es. Nichts ist absolut, alles ist in Relation zu sehen. Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner.

Egal, wie alt wir sind, egal welche Medien wir konsumieren. Wir alle haben ein Ich-Bewusstsein und denken nicht über den Tellerrand. Wir bemühen uns zwar breit zu denken, doch das endet dann in üblen Geschichten, die wir alternative Fakten nennen, wir scheitern mit unserem Denken an uns selbst. Wir haben den Hang, die Dinge zu vereinfachen und glauben jeden möglichen Scheiss. Klar kann man sagen, das war schon immer so. Damit löst man aber keines der anstehenden Probleme.









KONSTRUKTIVE KRITIK

KONSTRUKTIVE KRITIK

Meine Damen und Herren, es ist an der Zeit etwas zu ändern. Und damit sind alle gemeint. Wie kann es sein, dass wir, anhand des Wissens um unsere bedrohte Existenz, keinen neuen Weg einschlagen. Sind wir wirklich so träge, dass wir lieber alles geschehen lassen um dann rückblickend festzustellen, wir haben es ja gewusst, aber wir konnten nichts daran ändern? Sind wir diese unfähige Masse, die etwas gemeinsam schaufelt, ohne zu wissen, dass es ein Grab ist?

Wir befinden uns vor einer Herkulesaufgabe, das ist unbestritten. Es reicht nicht mehr, sich in einer Sache zu engagieren. Es reicht nicht mehr, das Problem auf andere abzuwälzen. Es reicht nicht mehr, zu hoffen, dass es dann schon eine Lösung gibt.

Wir müssen 10 Dinge an unserem Wesen ändern. Will heissen, wir müssen uns unser Fundament neu bauen. Die Eckpfeiler sind offensichtlich.

1. Wir müssen mit der Natur Hand in Hand gehen. Das heisst, es führt kein Weg an einer nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln vorbei. Unser Wissensschatz in der Theorie ist enorm, wir wissen bescheid. Keine Pestizide, weniger Düngemittel, keine Monokulturen, weniger Fleischkonsum.

2. Wir müssen unseren Energiebedarf senken, den Konsum senken, das kapitalistische System überdenken und neu denken. Energie muss nachhaltig produziert werden. Langfristig, und da ist sich die Staatengemeinschaft einig, heisst das: Ausstieg aus fossilen Treibstoffen. Aber auch Ausstieg aus der Kernspaltung.

3. Wir müssen aus dem Dornröschenschlaf erwachen. Wir müssen das Bildungssystem reformieren und Wege finden, unser primitiv gelebtes Leben auf eine höhere Stufe zu heben, indem wir uns das Bewusstsein um unser Ego vor Augen führen und schärfen. Wir müssen unserem Handeln vor dem Handeln bewusst werden und entsprechend unser Handeln ändern. Damit verhindern wir zum einen unnötiges Leid, zum anderen geht es schlicht nicht ohne.

4. Wir müssen unseren Durst nach Aktivitäten aller Art drosseln. Weniger ist mehr. Qualität statt Quantität.

Das sind enorme Forderungen, utopisch zugespitzt, doch in ihrem Sinne wahr. Die Gier ist unser aller Übel.



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WIR WÜNSCHTEN UNS, ES WÄRE ANDERS

WIR WÜNSCHTEN UNS, ES WÄRE ANDERS

Seit Jahrzehnten kennen wir die Konsequenzen, die aus der Verbrennung von endlichen Rohstoffen resultieren. Doch seither hat sich kaum etwas getan. Zuvor wusste man kaum Bescheid, konnte jedoch erahnen, dass es so nicht ewig weitergehen kann. Doch das Thema wurde lange nicht besetzt. Das ist heute definitiv anders. Die Klimajugend demonstriert und provoziert. Und die Wissenschaft erarbeitet laufend neue Prognosen zum Verlauf der kommenden Veränderungen.

Kaum jemand trägt heute noch Scheuklappen, denn das Thema ist in unserem Zeitgeist angekommen und wird uns Jahrzehnte begleiten. Es ist heute allen bewusst, dass wir schnell handeln müssen und doch wird vieles auf die lange Bank geschoben. Die Politik ist träge. Das muss sich ändern, denn sie ist der Hebel, der alles in Bewegung setzt.

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REVOLUTION

REVOLUTION

Es liesse sich viel ändern, wenn die Wähler in Demokratien die grüne Revolution vorantrieben. Bezogen auf die Schweiz wäre die Revolution da, wenn die SVP und FDP ihre Stimmen an die Grünen verlieren würden. Ein Ruck würde vollzogen, eine stille Revolution.

Das Problem? Zuviele Menschen haben Angst - und dies zu Recht - ihre Privilegien zu verlieren. Die Strategie der rechtsbürgerlichen Parteien geht auf. Sie schüren Angst und verhindern die Transformation im Wissen, dass wir Menschen letztlich allesamt Gewohnheitstiere sind, die am liebsten am Status Quo festhalten, ohne darüber nachzudenken, was die Konsequenzen sind.

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HOFFNUNG

HOFFNUNG

Neue Generationen haben das Potential einen anderen Weg zu gehen, als es Generationen vor ihr machten. Im Grunde meinten es unsere nächsten Vorfahren nur gut und wollten eine Welt erschaffen, in der kein Mangel herrscht. Dass wir nun mit einer neuen Bedrohung zu leben haben, den klimatischen Kipppunkten, konnte kaum jemand voraussehen. Und dass die Weltengemeinschaft dagegen halten kann, ist faktisch vom Tisch. Wir müssen uns an eine neue, rauere und wärmere Umgebung anpassen. Und das werden wir, wenn es soweit ist.

Doch vorher können wir alles tun, um den Klimawandel auszubremsen und wer weiss, vielleicht erleben wir neue Generationen, die sich von Besitz, Status und übermässigem Wohlstand abwenden. Man könnte sich gut mit anderen Qualitäten des Lebens beschäftigen.

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Doch so viele Wahrheiten es gibt, so viele Realitäten gibt es. Nichts ist absolut, alles ist in Relation zu sehen. Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner.









Alternative Fakten machen uns kaputt.











Protest bringt Transformation.









Man kann die Utopie kleinreden, doch ohne fände kaum Entwicklung statt.



Es ist Krieg.